PEGGY M. KANACHER

in Dortmund geboren,

bildhauerisches Studium in Essen bei E. Tenderich
und H. Rauschenberg,

freischaffend tätig in Oberzier und Köln

DIE BILDHAUERIN
Im Mittelpunkt steht für die Künstlerin Peggy M. Kanacher der Mensch. Indem sie die menschliche Gestalt immer wieder darstellt, fängt sie das ein, was Mensch sein bedeutet. Freud und Leid, melancholische
Nachdenklichkeit und tänzerische Heiterkeit, spielerische Versonnenheit und entschlossenes Zupacken.

Impressionen aus Peggy M. Kanachers vielen Reisen – unter anderem in die Toskana, Provence, nach Südafrika, Namibia, USA, Asien, Karibik, Mexico und Australien – fließen in die Gestalt und den Ausdruck ihrer Skulpturen ein.
"Kraftakt" heißt ein wichtiges Werk der Künstlerin, das im Jülicher Forschungszentrum zu besichtigen ist: Ein kleiner Mensch müht sich, die beiden Hälften einer großen Scheibe zusammenzubinden.

Was treibt ihn an?

Versucht er den Gegensatz zwischen Monismus und Dualismus zu überwinden, will er etwas retten, etwas Neues schaffen oder "nur" erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält und wie das zu bewerkstelli gen ist? Vielleicht bewegt ihn gar nicht faustisches Streben, sondern indische Weisheit.

Rabindranath Tagore dichtet:
Ich schlief und träumte:
Das Leben wäre Freude.
Ich erwachte und sah:
Das Leben war Pflicht.
Ich handelte und siehe:
Die Pflicht ward Freude.

Also ist doch am Anfang die Tat? Für die Bildhauerin in jedem Fall: Die Tat, die Arbeit, die Pflicht – und am Ende ist reine Freude, das Werk ist vollendet. Aus dem Bronzesud wird in Schillers Gedicht eine Glocke, bei
Peggy Kanacher meist eine neue menschliche Gestalt.

Dr. Werner Malléner